Mit zunehmendem Alter oder bei Überbeanspruchung der Muskulatur durch Sport und Beruf kann es zu einem Verlust der Knorpelsubstanz kommen. Gelenkerkrankungen wie Osteoarthritis und rheumatoide Arthritis können zu Gelenkschäden führen, die sich oft mit ausgeprägten peripheren Schmerzen in Verbindung mit Bewegungseinschränkungen in den Gelenken von Händen, Füßen, Schultern, Ellbogen, Hüften und Knien manifestieren. Hauptauslöser für dieses Krankheitsbild sind chronische entzündliche Prozesse, insbesondere in der Synovialmembran. Diese Schleimhaut kleidet die Gelenke von innen aus, produziert Gelenkflüssigkeit und schützt das Gelenk vor mechanischen Schäden. Ein Entzündungsprozess an der Synovialmembran kann zu Knorpelschäden führen, die den Schmerz verstärken.
Anlaufschmerzen mindern Bewegungsfreude
Naturheilkundliche Behandlungsansätze
Curcumin wirkt antientzündlich und schmerzlindernd
Problem: Bioverfügbarkeit von Curcumin
Wer Curcumin zur unterstützenden Therapie bei Gelenkbeschwerden anwenden möchte, sollte beachten, dass Kurkuma nur einen geringen Anteil an Curcuminoiden enthält – ungefähr zwei bis fünf Prozent. Zudem ist Curcumin fettlöslich und wird deshalb in der wässrigen Umgebung des Darmes nur schlecht absorbiert. Der Körper scheidet es zu rund 90 Prozent wieder aus. Therapeutischen Nutzen haben also nur Curcumin-Extrakte, bei denen die Bioverfügbarkeit des Curcumins deutlich erhöht wurde. Die beste Möglichkeit, um die Bioverfügbarkeit von Curcumin zu erhöhen, ist zum aktuellen Stand der Forschung die Nutzung von Cyclodextrin. Hier kann eine rund 40-fach höhere Bioverfügbarkeit der Gesamtcurcuminoide erreicht werden. Dabei werden die fettlöslichen (lipophilen) Curcuminmoleküle in einen Ring von Glucosemolekülen (Cyclodextrine) eingebettet, und zwar so, dass sich eine hydrophile (wasserliebende) Außenseite und in ihrem Innern ein lipophiler, also fettfreundlicher Hohlraum ergibt. In diesem Hohlraum hält sich das Curcuminmolekül auf, bis es im Darm angelangt ist. Dort wird es von den Cyclodextrinmolekülen einzeln zur Darmwand transportiert, wo es aufgenommen werden kann, während das Cyclodextrin abgebaut und ausgeschieden wird. Im Gegensatz zu anderen Methoden wie Piperin oder Micellen, also PVP („Aromen“) oder Polysorbaten, greift das aus Stärke gewonnene Cyclodextrin nicht nachteilig in den menschlichen Stoffwechsel ein, hat also keine Nebenwirkungen.
Erschienen in:
Ausgabe Nr. 59 (Nov./Dez. 2024)
Akut geschützt, langfristig gefährdet
Warum unser Gesundheitssystem uns nicht vor chronischen Krankheiten bewahrt