Chronisch gesund

01.09.24 12:00 AM Von Dr. med. Klaus Mohr

In der Verbindung klingt das merkwürdig. Chronisch krank, chronisch krank sein, ist geläufiger. Irgendeine Krankheit hat gerade fast Jeder und Jede. Und wenn diese Krankheit bleibt, wenn sie nicht heilt, und in ihrem Verlauf meist schlimmer wird, ist sie chronisch. Die Zahl der Betroffenen wächst. In unserer Gesellschaft sind mehr als 40 Prozent aller Mitmenschen chronisch erkrankt.

Gesundheit hingegen, vor allem die chronische, ist in der Zivilisation selten. Chronisch bedeutet hier: beinahe lebenslang gesund. Ein sinnvolles Ziel. Um das zu erreichen, ist täglicher Einsatz erforderlich. Zumal wir stets von Störung und Krankheit bedrängt sind.

Immerhin sind in der Zivilisation, in unserer Gesellschaft, akute Krankheiten deutlich seltener als die chronischen. Die meisten akuten überwindet der Organismus aus eigener natürlicher Kraft. Selbstheilung wurde das mal, vor allem in der Naturheilkunde, genannt. Von der eingreifenden Medizin wird die nicht mehr so gerne gesehen.

Vor der modernen Medizin war es so: Entweder wurde eine Krankheit vom Organismus mithilfe traditionell bewährter Naturstoffe selber geheilt oder sie führte zum Tode. Auch deshalb waren chronische Krankheiten selten.

Mithilfe hygienischer Maßnahmen und wirksamer (noch immer umstrittener und auch gefürchteter – ich weiß) Impfungen, konnten potentiell tödliche Infektionen, vor allem Diphtherie und Pneumonie eingedämmt, zudem mit Antibiotika bekämpft werden. Ehemalige Seuchen, wie die Pest und die Pocken sind nahezu ausgerottet, obgleich nicht endgültig. Die Tuberkulose hingegen, früher Begleiter der Zivilisation und der Industrialisierung, flackert global immer wieder auf. Neue Erreger und Seuchen kommen dazu, befördert durch Klimaveränderung, Tierfleischverzehr, Flugverkehr und Globalisierung. Am Covid-Virus, Erreger von COVID 19, sind bis zum April 2024 (letzter Stand der Statistik) weltweit über sieben Millionen Menschen verstorben.

Chronische Krankheiten sind nicht gleich tödlich. Doch sehr viel häufiger – und anhaltend:

  • Arteriosklerose, bedingt von Einlagerungen tierischer Fette und resultierender Entzündungen der Gefäßwände, gefolgt von Verengungen und Thrombosen, verursacht
  • Durchblutungsstörungen, Herzerkrankungen, Infarkte, Schlaganfälle.
  • Autoimmunerkrankungen, in unserer Gesellschaft, in der Zivilisation, weiterhin zunehmend. Rheumatische Krankheiten, Fibromyalgien, Depressionen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, neurologische Erkrankungen, auch Morbus Parkinson und Demenz vom Alzheimertyp können derartig verursacht sein – vom eigenen, fehlgeleiteten Immunsystem.
  • Stoffwechselkrankheiten. In deren Zentrum Adipositas und Diabetes mellitus vom Typ II stehen. Mehrheitlich verursacht von Überernährung, besonders durch Zuckerkonsum. Wodurch die Körperzellen insulinresistent werden. Worauf hin chronische Entzündung, autoimmun, vermutlich auch Krebs und Demenz befeuert werden. Hauptrisikofaktor, neben dem Zuckerverzehr, ist der Bewegungsmangel. In der Zivilisation. Die Bahn spielt (immerhin war es im zwanzigsten Jahrhundert noch üblich, wenigstens zum Bahnhof zu laufen), hierzulande zumindest, kaum eine Rolle mehr. Schließlich gibt es (zu) viele Automobile, Kraftfahrzeuge, Flugzeuge, überwiegend noch von Verbrennungsmotoren angetrieben. Weshalb sollte man sich da noch selbst bewegen? Die Antwort ist einfach und schlicht: für die Gesundheit. Für die Gesundheit des Ökosystems (da erzeugt weniger Verbrennung ganz einfach weniger Hitze, weniger Dürre, weniger Überflutung). Und darüber hinaus für die eigene Gesundheit.

Vielleicht denken Sie nun: das ist mir aber zu viel. Kann ich verstehen. Nur eine Frage dazu noch: Woran denken Sie denn, wenn sie sagen: das ist mir zu viel? Zu viel herumfahren, zu viel Verbrennung fossiler Energieträger, zu viel Hitze (hatten wir jüngst wieder) zu viel Dürre (schrecklich, dass Obst und Olivenöl so teuer geworden sind), dazu mehr Platzregen und Flutung. Apokalyptische Bilder. Die Influencer von: weiter so beschwichtigen. Und treiben weiter an.: Business und Verbrennung, wie gewohnt. Ob das noch gut und gesund ist, können Sie selbst am besten entscheiden. Ob das Verbrennungs-System, ob unsere Art, unsere Gesellschaft, unsere Zivilisation gut für die Natur, sowie gut für die Gesundheit ist. Am Rande des Abgrunds. Da kann man/frau durchaus ins Grübeln kommen – und verzweifeln. Weitermachen. Aufgeben. Davon hilft gar nichts.

Doch hier kommt die gute Nachricht: Jeder Schritt heilt. Ob zum Bäcker, zum Supermarkt oder gar zum Reformhaus, und/oder zur Hausarztpraxis. Mindestens siebentausend Schritte pro Tag sind gut für die Gesundheit. Die Zahl ist, wie viele andere auch in unserer Gesellschaft, umstritten, je nach persönlicher Situation und Bequemlichkeit auch. Manchen, keineswegs unsympathischen, Mitmenschen, erscheinen schon tausend Schritte pro Tag als gerade mal unzumutbar, während weitere Menschen zehntausend Schritte, Tag für Tag wohl gemerkt, für unzureichend erachten. Dazu könne man doch, von Programmen und Maschinen bestärkt, noch viel mehr tun und bekommen. Ja, kann man, kann frau genau damit.

Und gibt es den Aufwand auch kleiner? Ganz klar. Jeder einzelne, eigene Schritt zählt – auch ohne Smartwatch, ohne Wearable – zählt für den Naturschutz und auch die eigene Gesundheit. Jeder Schritt dieser Art wirkt heilend und erspart gleichzeitig Verbrennung. Allerdings hat sich unsere Zivilisation und unsere Gesellschaft vom Selbstheilungsprinzip wie von der Wahrheit zunehmend entfernt.

Neuerdings sind, den Daten der Deutschen Stiftung Gesundheitswesen zufolge, um 40 Prozent (vermutlich noch mehr) unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger chronisch krank. Wer sich auf Familienfesten umhört und dazu noch aus Internetforen informiert, wird auf noch höhere Zahlen kommen. Die Einschätzung des amtierenden Gesundheitsminister- Professors klingt noch verheerender. Dessen Hilfe und Unterstützung scheinen wir alle sehr, sehr zu benötigen. Nur gut für uns, dass er so klug ist.

Die moderne Medizin hat derartige Fortschritte gemacht, dass kaum noch ein Mensch gesund ist, hatte Aldous Huxley bald darauf schon erkannt.

Aber irgendwie kam es noch schlimmer. Denn wer würde sich heute noch als wirklich gesund ansehen? Wie sollte das schließlich den Sozial- und den Rentenkassen gegenüber aussehen?

Bitte seien Sie achtsam und liebevoll mit sich selbst und ihren Liebsten und bleiben sie wertschätzend und rücksichtsvoll im Umgang miteinander, schrieb herzlichst Ihr Rainer Plum, ehemals Geschäftsführer der Reformhaus eG in deren Magazin. Ja, das hört sich wundersam an. Hoffentlich bewährt es sich in der Realität.

Kürzlich schrieb eine Leserin zum Beitrag „Sicher sein“, in dem es vor allem um Wahrheit ging und darum, was zu tun ist, sie sei davon genervt und würde den gleich in die Tonne werfen. Sie hätte lieber mehr Gesundheitstipps und Rezepte erwartet. Mit denen alleine aber, ohne Wahrheit und Sicherheit, wird keine Gesundheit sein. Entscheidend ist die Mentalität. Die Entscheidung für das Gute, für den Sinn, für die Gesundheit. Für das Notwendige. Für die Veränderung zur Nachhaltigkeit. Für die Zukunft.

Und woher kann all das kommen? Aus Ihnen selbst. Aber nicht allein aus Ihrer Krankheit. Immer ist daneben auch ein wenig Gesundheit.

„Gar net krank is a net gsund“, hat Karl Valentin mal gesagt. Der selbst sehr an seiner Hypochondrie litt. Irgendwie ist die Devise nun aber zur Grundeinstellung unseres „Gesundheits-" und Sozialsystems geworden. Unserer Zivilisation.

Derzeit ist allzu viel verkehrt. Die Erdtemperatur steigt, mit Hitze, mit Dürre und folgenden Überschwemmungen. Gleichzeitig wird auf Teufel heraus umhergefahren, gereist und geflogen (als ob da alles in Ordnung wäre) und dafür das Heizen von Wohnraum mit Holz verboten.

Offensichtlich hat die Zivilisation derartige Fortschritte gemacht, dass wirklich nichts und niemand mehr gut und gesund ist. Bald nichts mehr wahrhaftig ist. Wie soll das weitergehen? Ist die Menschheit endgültig global verrückt geworden? Ein Symptom dafür ist das Wählen populistischer Heilsversprecher und Irrer. Durch Mitmenschen, die von der Wahrheit genervt sind.

Letztlich geht es immer um Wahrheit. Um die Wirklichkeit und das Sein, die/das letztlich noch wichtiger als die Gesundheit ist. Thich Nhat Hanh, mein buddhistischer Lehrer – wenn ich das so sagen darf – hat mal erklärt, dass im Chinesischen das Schriftzeichen für Wahrheit aus dem Zeichen von Wort und von Gott besteht. Das derzeit von der kommunistischen Partei Chinas samt ihrer Führung anscheinend nicht so beherzigt wird. Wie es auch internationaler Brauch ist.

All dem gegenüber wieder gesund zu werden und dauerhaft (chronisch, d.h. lebenslang) gesund zu bleiben, ist schwierig. Herausfordernd, wie man heute so sagt.

Die einfachste, grundlegendste Lösung, der ursprünglichste Weg zur Gesundheit ist und bleibt die körperliche Bewegung. Aber auch darüber wird viel gestritten. Einerseits ist da das Geschäftsmodell Fitnesscenter, andererseits ist es doch auf dem Sofa, ebenso wie im Auto, sehr, sehr bequem. Genau so ist unsere Zivilisation.

Auf der Strecke bleibt unsere eigene, einfache Gesundheit. Zumal die, ebenso wie die Entstehung der Krankheiten inzwischen höchst komplex und widersprüchlich geworden ist. Gesundheit ist nicht nur Gegenpol, sondern auch Spiegelbild sämtlicher Krankheiten.

Das ereignete sich, nachdem unsere eigene körperliche Aktivität und Bewegung durch die Produktion von Automobilen, von Kraftfahrzeugen, Flugzeugen, auch Landmaschinen, die von Verbrennungsmotoren angetrieben wurden, samt resultierender industrieller Produktion ersetzt wurde. Mental ist das keineswegs bewältigt, mitunter dient Rehasport als eine Art Ausgleich. Entscheidend jedoch ist der Alltag. Auch dafür sind Krankenkassen aktiv, die sich neuerdings gerne Gesundheitskassen nennen. Kann gut sein. Allerdings kann man Gesundheit nicht in gleicher Weise entwickeln, wie man Krankheiten behandelt.

Viele Krankheiten können von der eingreifenden Medizin auch ohne großes Zutun des Patienten/der Patientin wirksam behandelt werden. Manchmal ist es schon günstig, wenn da kein massiver Nocebo-Effekt (s. Reformleben Ausgabe Nr. 52) entsteht.

Bei Gesundheit, wie auch bei Heilung ist jedoch stets die eigene Mentalität, die eigene Einstellung unabdingbar. Heilung ist unmöglich ohne Selbstheilung. Deshalb ist die Frage „Willst Du gesund werden? Willst Du wirklich gesund werden?“, die man/frau sich selbst stellt – oder eben nicht – so entscheidend.

Daraufhin kommt man/frau erstaunlicherweise mit ziemlich einfachen, natürlichen, nachhaltigen Mitteln aus, um gesund zu werden, zu sein und erstaunlicherweise zu bleiben. Dass zu dem bei vorhandenen chronischen Krankheiten dann notwendige Mittel und eingreifende Medizin eingesetzt werden, ist ratsam und steht dagegen nicht im Widerspruch.

Im derzeitigen Gesundheitswesen, das de facto ein – wirklich effektives –Krankheitsbehandlungs- wie Krankheitsverwaltungs-System (Disease-Management-System) ist, fehlt Grundlegendes: die Selbstverantwortung. Deshalb ist es einerseits hoch effektiv, zweifellos, und andererseits – das sagen auch viele Patientinnen und Patienten dazu – wenig wirksam. Zwar werden sie nun scheinbar mehr eingebunden, können ihre Patientendateien anfordern und kommentieren, können dagegen vorgehen, aber das ist überhaupt nicht der Knackpunkt. Es wird das System lediglich noch etwas aufwendiger, komplexer und teurer machen. Doch letzteres ist es schon lange und bald wird es unbezahlbar sein.

Es sei denn, mehr Mitmenschen würden und blieben länger gesund. Selbst verantwortlich. Wobei Selbstverantwortung nicht bedeutet, man/frau wisse daraufhin selbst alles besser, was für die Gesundheit zu tun sei. Beraten von Influencern und Spezialisten aller Art. Meine Frage dazu ist dann: Geht es vielleicht ein wenig kleiner? Ohne gigantischen Aufwand?

Der einfachste, bescheidenste, nachhaltigste und wahrscheinlich auch wirksamste Weg zur Gesundheit ist der Fußweg. Der in der Zivilisation durch Autobahnen und Flugterminals (mit den Bahnen klappt es derzeit nicht ganz so gut) abgelöst, asphaltiert und obsolet wurde. Nicht mehr gebraucht. Es sei denn für die Gesundheit. Die aber nun auch mehr und mehr kommerzialisiert wird.

Krankheiten, Zivilisationskrankheiten zumal, resultieren aus Risikofaktoren.

Denen stellen wir hier, mit dem Basisprogramm für längere Gesundheit, einfache Schutzfaktoren entgegen, Gesundheitsfaktoren, mit besonders geeigneten, bewährten Naturstoffen. Mit einem guten Maß körperlicher Bewegung. Mit unserer Einstellung – Gelassen.

Die Basis des Basisprogramms ist körperliche Bewegung. Gewiss ist nicht jeder und jede von uns Superathletin/Superathlet. Das muss man/frau auch nicht sein. Dreißig Minuten kräftiges Gehen sind schon gut, selbstverständlich darf es hiervon etwas mehr sein. Mit den Naturstoffen unseres Basisprogramms erleichtern wir das – und verstärken gleichzeitig dessen Wirkungen: zur Ausdauer, zur Gesundheitsstärkung, zur seelischen Orientierung, zur Mentalität.

Wie viele Schritte pro Tag sind essenziell, sind notwendig für die Erhaltung der Gesundheit? Wie viele Schritte pro Tag sind notwendig zum Ausbau und zum Stärken der Gesundheit? Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen, die verständlicherweise auch abhängig und mitbestimmt sind von der eigenen täglichen Anzahl der Schritte.

Für manche Mitmenschen sind das eintausend Schritte pro Tag, wenn es gut lief. Mitunter auch weniger. Für den Stoffwechsel, für das Herz und den Kreislauf, für das Immunsystem, für das Nervensystem, für die Gesundheit, sind das leider zu wenige Schritte. Ohnehin sind die klaren Zusammenhänge zwischen dem Bewegungsmangel und dem Entstehen sowie Verschlechtern der Zivilisationskrankheiten – bis hin zur Demenz – allgemein nicht so bewusst. Werden von Bewegungsprofilen auch gerne ignoriert.

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Weiterhin ist die Frage noch nicht beantwortet: Wie viele Schritte pro Tag sollten wenigstens sein – und wie viele sind optimal. Meine persönliche Empfehlung, aus unterschiedlichen seriösen Studien abgeleitet, ist: viertausend Schritte täglich sind gerade so ausreichend zum Erhalt wesentlicher Gesundheitsfunktionen (die äquivalente Schulnote wäre eine schwache vier). Auf jeden Fall wirksamer für die Gesundheit sind 7000-10.000 Schritte pro Tag. Jahraus, jahrein.

Ursprünglich, vor dreißig Jahren, waren vom Hersteller eines Schrittzählers mindestens zehntausend Schritte angeraten worden. Vielleicht wurden die Kunden dadurch angeregt – zum Kauf des Zählers, womöglich auch, diese Schrittzahl täglich zu übertreffen. Die meisten Mitmenschen fühlen sich aber von dieser Hürde mehr abgeschreckt: Die schaffe ich doch nicht.

Letzteres kann bei bereits fortgeschrittener chronischer Krankheit leider der Fall sein. Selbst dann ist, mit erforderlicher eingreifender Therapie und zusätzlicher komplementärer Behandlung, schon eine zusätzliche tägliche Leistung von ein paar Schritten günstig und gewöhnlich auch ausbaufähig.

Aber manche Mitmenschen haben schlicht eine Aversion gegen Bewegung. Lieber möchten sie transportiert werden: vom Auto zum Bäcker, nachher zum Supermarkt. Dazu bewegen rund 2 Tonnen Stahl (bei manchen SUVs ein paar 100 kg mehr) durch Verbrennung fossiler Energie, alternativ neuerdings mittels elektrischem Strom, eine – meist einzeln – fahrende Person, die selbst vielleicht fünfzig, sechzig Kilogramm wiegt. Aber mit diesem Lebensstil doch selbst bald mehr. Vieles in unserem Fortschritt ist unverhältnismäßig. Über die Zustände sollte man/frau sich da nicht wundern. Ist doch Gedankenlosigkeit und Hybris im Trend.

Fünftausend Schritte pro Tag bewirken schon was für die Gesundheit. Immer wieder ist das meine Empfehlung für meine Patientinnen und Patienten. Selbstverständlich darf es etwas mehr sein. Manche erachten aber schon fünftausend für viel zu viel. Und kommen in die nahe gelegene Hausarztpraxis selbstverständlich mit dem Auto, das nicht so gern auf dem Parkplatz, weniger als einhundert Meter vom Eingang entfernt, geparkt wird, sondern direkt davor. Selbstverständlich ist das erlaubt. Everything is allowed here, hatte ein Jugendfreund, der leider früh verstorben ist, von einem Ureinwohner in Irland gehört, vor Jahrzehnten.

In der Hausarztpraxis Staufenberg, die von drei empathisch und sorgfältig arbeitenden Kolleginnen betreut und geleitet wird, arbeite ich im fünfundsiebzigsten Lebensjahr als Gründer und Alter immer noch ein wenig mit, je nach Anforderung fünfzig bis sechzig Stunden pro Woche, gerne weniger, aber manchmal auch ein paar mehr. Doch um den Einsatz geht es hier nicht, sondern um das eigene Bewegen.

In Anbetracht meiner eigenen, nebensächlichen „Krankheitsgeschichte": Nach erforderlichem, operativem Ersatz der Aortenherzklappe vor fünf Jahren aufgrund erblicher Disposition und Durchtrennen der Verbindung zwischen rechtem Herzvorhof und den Herzkammern (Ventrikeln), kompensiert durch Schrittmacherimplantation. Hätte zur Invalidität beitragen, bzw. führen können. Statt deren laufe ich weiterhin um die fünftausend bis sechstausend Schritte pro Tag in der Praxis (an manchen Tagen auch ein paar mehr) und ungefähr noch mal genauso viel in Haus, Garten und Umgebung.

Dokumentiert von der iWatch, die meine Tochter, um einiges mehr noch als sanfte, wirksame, empathische, sorgfältige Ärztin mir damals schenkte. Als relativ kann ich nun meine Gesundheit bezeichnen. Relativ zu chronischer Krankheit.

Formal – und im Sinne des Sozialgesetzgebers – bin ich nach Aortenklappenstenose – mit der mein geliebter und verehrter Großvater fünfundsechzigjährig verstarb –, dazu der Läsion des His-Bündels und Schrittmacherimplantation chronisch krank.

Fühle mich aber gesund und leistungsfähig, auch angesichts meines Lebensalters. Ist einfach so. Bin dankbar für. Vielleicht ist die Mentalität beteiligt daran. Die, zugegeben, sehr schlicht und natürlich ist. Simpel, könnte man wohl sagen. Dankbar und akzeptierend, sage ich. Dazu die Bewegung. Anstrengungslos, jedoch stetig und beharrlich.

Sowie die ausgewählten Naturstoffe. Mein Basisprogramm für lebenslange Gesundheit.

Erschienen in:

Reformleben Magazin

Ausgabe Nr. 58 (Sep./Okt. 2024)

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Dr. med. Klaus Mohr

Dr. med. Klaus Mohr

In Fachkreisen und bei seinen Lesern hoch geschätzter Mediziner und Autor, der es versteht Natur- und Schulmedizin zum Nutzen seiner Patienten einzusetzen.