Verborgene Gesundheitsgefahr - Silent Inflammation

01.05.18 08:08 AM Von Bernhard Sillich
Wir sehen und spüren sie nicht, und doch gehen sie nicht spurlos an uns vorbei: verborgene Entzündungen, auch „Silent Inflammation“ genannt. Es handelt sich um Prozesse, die zunächst ohne offensichtliche Symptome in unserem Körper ablaufen. Mittel- bis langfristig können sie aber zu einer ernst zu nehmenden Gesundheitsgefahr werden. Gemüse, Obst und Gewürze haben antientzündliches Potential. Regelmäßig verzehrt, können sie eine wirksame Schutzmauer gegen das verborgene Entzündungsgeschehen bilden.

Entzündungen als Mit-Auslöser zahlreicher Erkrankungen

Die Silent Inflammation hat zunächst nichts mit bekannten Entzündungszeichen, wie man sie z. B. von einer Halsentzündung kennt, zu tun. Es kommt weder zu Rötungen oder Schwellungen noch zu Schmerzen. Blutuntersuchungen, die Entzündungen durch eindeutige Parameter identifizierbar machen, sind bei der verborgenen Entzündung wenig hilfreich. Silent Inflammations sind oft Vorstufe einer ausgeprägten Entzündung. Erst nach langer Zeit, teilweise nach mehreren Jahren oder durch einen spezifischen Auslöser, kann es zu spürbaren Erkrankungen mit Entzündungsprofilen kommen. Dazu zählen u. a. Arteriosklerose, Schlaganfall, Diabetes, Depressionen und Demenz, chronische Schmerzen, Autoimmunerkrankungen wie Allergien und sogar Krebs. Langer psychischer und körperlicher Stress wird als eine Ursache für ein im Verborgenen ablaufendes Entzündungsgeschehen angesehen. Übergewicht ist ein weiterer Faktor. Im Fettgewebe werden Botenstoffe produziert, die Entzündungsprozesse maßgeblich unterstützen. Ein normales Körpergewicht mit niedrigem Körperfett- und hohem Muskelmasseanteil sowie regelmäßige körperliche Bewegung und aktive Entspannung reduzieren Entzündungsauslöser.

Verborgenen Entzündungen den Kampf ansagen

Ein gesundheitsorientierter Lebensstil mit Normalgewicht und regelmäßiger Bewegung ist die beste Grundlage, damit verborgene Entzündungen erst gar nicht entstehen. Auch die Lebensmittelauswahl spielt eine entscheidende Rolle. Viel fettes Fleisch und Wurstwaren aus konventioneller Tierhaltung, hochverarbeitete Lebensmittel oder Fast Food können das Entzündungsgeschehen fördern. Hingegen bieten andere Lebensmittel, regelmäßig verzehrt, die Chance, sich vor verborgenen Entzündungen zu schützen oder sie aktiv zu bekämpfen. Vor allem wertvolle Inhaltsstoffe aus Gemüse, Obst und ausgewählten Gewürzen, sogenannte Sekundäre Pflanzenstoffe, haben entzündungshemmende Eigenschaften.

Niedriger Obst- und Gemüseverzehr

5 Portionen Obst und Gemüse am Tag: diese Empfehlung kennen viele. Die wenigsten schaffen die tägliche Umsetzung. 80 % der Bevölkerung erreichen nicht die empfohlene Menge von 400 g Gemüse. Knapp 60 % der Menschen in Deutschland essen weniger als 250 g Obst am Tag. Dabei sind gerade diese Lebensmittel durch ihre natürlichen Wirkstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe sowie insbesondere durch ihre sekundären Pflanzenstoffe so wertvoll, auch im Kampf gegen die Silent Inflammation. Zahlreiche Studien belegen: je mehr Obst und Gemüse wir essen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit an Krankheiten wie Schlaganfall, Krebs und Herzinsuffizienz zu erkranken. Und genau diese Erkrankungen sind mit Entzündungsfaktoren assoziiert.

Was sind sekundäre Pflanzenstoffe?

Als „Sekundäre Pflanzenstoffe“ (SPS) werden ca. 100.000 verschiedene Substanzen bezeichnet, die Pflanzen selbst herstellen. Zu ihnen zählen Stoffe wie Carotinoide, Polyphenole oder Flavonoide. Ca. 1,5 g aus etwa 10.000 unterschiedlichen SPS nehmen wir mit Gemüse und Obst täglich auf. Die „5-am-Tag“-Empfehlung entspricht aber einer SPS-Menge von mehr als 2 g. Daraus ergibt sich eine Lücke von mehr als 30 % zwischen Ist- und Soll-Zustand, die es zu schließen gilt. Wer weniger Gemüse und Obst als „5-amTag“ verzehrt, weist eine entsprechend größere Deckungslücke auf. Nachweislich wirken sich SPS positiv auf Entzündungsreaktionen aus. Sie unterdrücken die Aussendung von Botenstoffen des Immunsystems, den Zytokinen, die unterschwellige Entzündungen provozieren. Die Entzündung kann abklingen. Auch das Wachstum der „guten“ Keime im Darm wird durch SPS gefördert, das von krankheitsfördernden Keimen gehemmt. Die Mikrobiota verändert sich positiv, was Einfluss auf z.B. entzündliche Darmerkrankungen bis hin zu Diabetes oder Übergewicht hat.

Entzündungsreaktionen auch im Gehirn senken

Auch Ablagerungen und das Absterben von Nervenzellen im Gehirn kann auf verborgene Entzündungen zurückgeführt werden. Einige Sekundäre Pflanzenstoffe wie Anthozyane aus roten oder blauen Früchten, Catechine aus grünem Tee und Stoffe aus Kohlgemüse können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und sich positiv auf die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit der grauen Zellen auswirken.

SPS – gemeinsam stark

Es gilt als gesichert, dass die SPS im Verbund am effektivsten wirken. Dafür ist eine hohe – für die meisten Menschen eine erhöhte – Aufnahme dieser Nähr- und Wirkstoffe aus Obst und Gemüse notwendig. Eine zeitgemäße Möglichkeit, die bestehende Lücke zwischen Empfehlung und Realität bei der SPS-Aufnahme sinnvoll zu schließen, stellen hochwertige, naturnahe Vitalstoffkonzentrate dar. Diese Vitalkomplexe sollten überwiegend aus vielfältigem rotem Obst und Gemüse bestehen und definierte Mengen an SPS aufweisen. Entzündungshemmer Gelbwurz Curcumin gilt als einer der wirksamsten entzündungshemmenden Pflanzenstoffe. Es ist mit ca. 90 weiteren verwandten Stoffen der relevante Inhaltsstoff der Curcuma. Diese auch als Gelbwurz bekannte Heilpflanze gehört zur Familie der Ingwergewächse. Curcumin kann schädliche Sauerstoffverbindungen, sogenannte freie Radikale, abfangen und damit den Verlauf von Entzündungen positiv beeinflussen. Seine Wirkung konnte bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen nachgewiesen werden. Curcumin kann auch helfen, Entzündungsprozesse direkt an der Darmschleimhaut zum Abklingen zu bringen. Curcumin ist fettlöslich. Dadurch ist es für den Menschen aus Curcuma- oder Currypulver schlecht bioverfügbar. In aktuellen, hochwertigen Nahrungsergänzungen liegt Curcumin gemeinsam mit vermittelnden Substanzen vor, die eine hohe Bioverfügbarkeit sicherstellen.

Fazit

Sekundäre Pflanzenstoffe allgemein und spezielle SPS wie Curcumin wirken aktiv gegen Entstehung und Ausprägung von verborgenen Entzündungen (Silent Inflammation). Daher stellt die „5-Portionen-Empfehlung“ das Minimalziel eines gesundheitsorientierten, antientzündlichen Obst- und Gemüseverzehrs mit ausreichenden Mengen an Sekundären Pflanzenstoffen dar. Ausgewählte Vitalstoffkonzentrate können helfen, sowohl die Gesamtmenge als auch die Vielfalt unterschiedlichster SPS sinnvoll zu ergänzen.

Bernhard Sillich