Das essentielle Spurenelement Selen – im Basisprogramm für längere Gesundheit
Wohl das wichtigste essentielle Spurenelement ist das Selen, von dem im Körper erwachsener Menschen insgesamt nur 5-15 μg enthalten sind, fein verteilt in sämtlichen Zellen, Geweben und Organen. Die relativ höchsten Gehalte davon finden sich in der Schilddrüse, den Nieren, Nebennieren, der Leber, der Milz, der Muskulatur, im Herzen und im Gehirn.
Wichtigstes körpereigenes Schutzsystem gegen schädliche Oxidation
Selen ist notwendiger Bestandteil der Glutathionperoxidasen, die in sämtlichen Körperzellen wirksam sind. Diese Enzyme bilden das weitaus wichtigste körpereigene Schutzsystem gegen schädliche Oxidation. Mit ihnen werden sämtliche Zellstrukturen (u. a. die Zellkerne samt Genen) gegen oxidative Schäden und Mutationen verteidigt. Deshalb trägt das Selen in den Glutathionperoxidasen zur Prävention von Krebserkrankungen und anderen degenerativen Erkrankungen wesentlich bei. Bezeichnenderweise findet sich bei krebskranken Patienten oftmals ein Selenmangel. Auch da könnte aber Selen, etlichen Studien zufolge, noch die Tumorprogression mindern. Aspekte zur Tumortherapie (mit einer Dosierungen um 300 μg Selen pro Tag und sogar mehr) sollen aber hier nicht referiert werden. Eine Therapie sollte immer in Vereinbarung mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten erfolgen.
Prävention von Krankheiten
- Zellschäden und Genmutationen
- chronischen Entzündungen: - des Bindegewebes - der Arterienwände - der Gelenke - der Muskulatur - der Nervenzellen - der Darmschleimhaut - der Schilddrüse
- vor degenerativen Nervenerkrankungen (u. a. von Parkinson und Demenz) und
- vor Krebs
Zuwenig Selen aus pflanzlicher Nahrung
Pflanzliche Nahrung aus unserer Region enthält relativ wenig Selen, weil die hiesigen Böden selenarm sind. Viele Menschen in Mitteleuropa nehmen daher mit ihrer Nahrung relativ wenig Selen auf. Optimal heißt aber: nicht zu wenig und nicht zu viel. Nicht nur der Mangel, sondern auch das Übermaß an Selen kann der Gesundheit schädlich sein. Deshalb meiden manche Menschen diese Nahrungsergänzung. Allerdings gilt die langzeitige Aufnahme von 300 μg Selen/Tag (in den USA von 400 μg pro Tag) als sicher unbedenklich. (Selber nehme ich seit Jahrzehnten 100 μg Selen pro Tag ergänzend zur vegetabilen Kost.)
Im Zweifelsfall kann der Selenstatus mit einer Blutprobe näherungsweise bestimmt werden, wobei die Messung im Vollblut aussagekräftiger ist als im Serum. Selenspiegel unter 100 μg/Liter weisen da auf chronischen Mangel hin. Andererseits sind Selenkonzentrationen über 400 μg/Liter im Blut toxisch. Derartige Überdosierungen würden nach Zufuhr von mehr als 300 μg Selen/Tag entstehen. Als optimal gelten 121–168 μg Selen/Liter im Vollblut. Die meisten Menschen in unserer Region haben jedoch weniger Selen in ihrem Blut und entsprechend in ihrem Körper.
Nicht zu viel und nicht zu wenig
- oxidativen Zellschäden und Mutationen
- chronischen Entzündungen
- Muskel- und Herzmuskelschwäche
- degenerativen Nervenerkrankungen und
- Krebs
Täglich 100 μg Selen empfehlenswert
Einige von uns lehnen aber jede Nahrungsergänzung, deshalb auch die zusätzliche Aufnahme von Selen, prinzipiell ab. Ihnen sei die Messung des Selenbestandes (im Vollblut gemessen, siehe oben) besonders empfohlen. Das gilt besonders bei vegetabiler (rein pflanzlicher) Vollwertkost (siehe oben). Den meisten Menschen kann meines Erachtens die tägliche Nahrungsergänzung mit 100 μg Selen guten Gewissens empfohlen werden. Höchstwahrscheinlich wird Ihnen diese vorsichtige Dosierung keinen Schaden zufügen, wohl aber ihre Gefährdung durch die genannten Erkrankungen wesentlich mindern.