Polyphenole sind eine Gruppe von natürlichen Verbindungen, die in vielen pflanzlichen Lebensmitteln und Getränken vorkommen. Diese Verbindungen haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da zahlreiche wissenschaftliche Studien auf ihre beeindruckenden gesundheitlichen Wirkungen für den menschlichen Körper hinweisen.
- Antioxidative Wirkung: Polyphenole sind starke Antioxidantien, die dazu beitragen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren. Freie Radikale sind instabile Moleküle, die Zellschäden verursachen können und mit verschiedenen Krankheiten, einschließlich Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, in Verbindung gebracht werden.
- Entzündungshemmende Eigenschaften: Einige Polyphenole haben entzündungshemmende Eigenschaften, die dazu beitragen können, Entzündungen im Körper zu reduzieren. Chronische Entzündungen sind ebenfalls mit vielen chronischen Krankheiten verbunden.
- Schutz für das Herz-Kreislauf-System: Polyphenole können dazu beitragen, den Blutdruck zu senken, den Cholesterinspiegel zu verbessern und die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems zu fördern. Dies kann das Risiko von Herzkrankheiten verringern.
- Unterstützung des Immunsystems: Einige Polyphenole können die Immunfunktion stärken und die Abwehrkräfte des Körpers gegen Infektionen verbessern.
- Positive Wirkung auf den Darm: Alle Polyphenole haben eine ähnliche Wirkung wie Präbiotika. Sie gelangen auf Grund ihrer Komplexität, ähnlich wie Ballaststoffe, in den Dickdarm. Dort werden sie von Mikroorganismen gespalten. Diese Metabolite wiederum wirken direkt vor Ort positiv auf das Wachstum und die „Gesundheit“ der Mikrobiota.
- Potenzielle Krebsprävention: Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Polyphenole, wie etwa Resveratrol in Rotwein und Epigallocatechingallat (EGCG) in grünem Tee, das Risiko für bestimmte Krebsarten verringern können.
- Förderung der Gehirngesundheit: Einige Studien deuten darauf hin, dass Polyphenole die Gehirngesundheit unterstützen können, indem sie die kognitive Funktion verbessern und das Risiko von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson verringern.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirkungen von Polyphenolen von der Art der Polyphenole und ihrer Menge in der Ernährung abhängen. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an polyphenolreichen Lebensmitteln ist, kann dazu beitragen, die Gesundheit zu fördern. Sinnvoll ist es deswegen, so Lebensmittel so vielfältig und bunt wie möglich auszuwählen. Sollte dies nicht möglich sein, z. B. wegen Unverträglichkeiten, Erkrankungen oder in besonders stressigen Lebenssituationen, kann auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden. Hierbei ist zu beachten, dass die Polyphenole möglichst in der ursprünglichen Matrix verbleiben, also z. B. als Vitalstoffkonzentrat. Zudem sollte auf dem Etikett die Menge und die Art der enthaltenen Polyphenole ausgewiesen sein. Eine tiefrote Farbe eines solchen Vitalkomplexes ist ein guter Indikator dafür, dass viele der zur Gruppe der Polyphenole gehörenden Anthocyane enthalten sind.
Erschienen in:
Ausgabe Nr. 53 (Nov./Dez. 2023)
Ewiges Leben
Wissenschaft und Technik arbeiten am Sieg des Menschen über den Tod. Dr. Klaus Mohr findet das ethisch und sozial fraglich und plädiert stattdessen für eine natürliche Gesunderhaltung.