Abnehmen über die Darmflora ​

01.01.18 12:00 AM Von Bernhard Sillich
An Übergewicht kann der Darm schuld sein. Eine gesunde Darmflora ist nämlich nicht nur für Verdauung und Immunsystem wichtig – sie entscheidet offenbar auch darüber, ob wir dick oder dünn sind! Hintergrund: Studien haben gezeigt, dass Übergewichtige oft einen hohen Anteil an sogenannten Firmicuten haben. Das sind Bakterienstämme, die Nahrungsbestandteile besonders gut verwerten, also auch aus vermeintlich kalorienarmen Nahrungsmitteln noch viel Energie gewinnen. Diese wird dann in Form von Fett vom Körper gebunkert. Das Gute: Durch die richtige Ernährung können wir das Verhältnis zwischen „guten“ und dickmachenden Bakterien positiv beeinflussen. Wer seine Darmflora hier unterstützen möchte, sollte daher probiotische Lebensmittel und ausreichend Ballaststoffe in seinen Speiseplan einbauen. Denn Ballaststoffe – vor allem aus Obst und Gemüse – dienen den guten Darmbakterien als Nahrung.
Ballaststoffe: Wichtig für die „guten“ Darmbakterien:
Zu diesen Ballaststoffen gehören zum Beispiel Inulin aus der Chicorée, Glucomannan aus der Konjakwurzel und Fasern aus der afrikanischen Akazie. Diese hochwertigen natürlichen Ballaststoffe dienen den Milchsäurebakterien im Darm als „Futter“. Diese können somit besser wachsen und stabilisieren dadurch die gesunde Darmflora. Besonders die afrikanische Akazienfaser, die in Deutschland noch relativ unbekannt ist, führt zu einer deutlichen Erhöhung der „guten“ Milchsäure- und Bifidusbakterien. Zudem wird Akazienfaser im hinteren Teil des Dickdarms fermentiert und ist daher sehr gut verträglich.
Worauf es bei Bakterienpräparaten ankommt
Auch mit Präparaten, die qualitativ hochwertige Milchsäurebakterien enthalten, kann die Darmflora positiv unterstützt werden – gerade bei Übergewichtigen, die wenig fermentierte Lebensmittel wie frisches Sauerkraut, Joghurt, Kefir oder Tofu essen. Doch woran erkennt man gute Präparate? Ein wichtiges Qualitätskriterium ist das „Multi-Species-Konzept“. Man könnte es auch kurz mit dem Slogan „Viele Bakterienstämme für viele Anforderungen“ beschreiben. Während einfache Produkte nur einen Mikroorganismenstamm einer bestimmten Art bzw. Gattung enthalten, kombinieren gut konzipierte Multi-Spezies- Präparate unterschiedliche Merkmale verschiedener Stämme miteinander, die auch in unterschiedlichen Darmabschnitten aktiv sind. Aufgrund ihrer synergistischen Kombination erzielen sie deutlich bessere Ergebnisse als Monopräparate. Wichtig ist daher eine sorgfältige Auswahl sicherer, genetisch charakterisierter Stämme, und dass nicht womöglich Stämme kombiniert werden, die sich gegenseitig hemmen. Wichtig sind auch eine hohe Dosierung und ein Schutz gegen Magen- und Gallensäure, damit sie auch wirklich unversehrt im Darm ankommen und die dickmachenden Bakterien verdrängen können.  

Bernhard Sillich