Omega-3-Fettsäuren können die GEN-Regulation beeinflussen!

01.09.24 12:00 AM Von Redaktion

In den letzten Jahrzehnten hat die Wissenschaft erhebliche Fortschritte im Verständnis der Rolle von Ernährung und Lebensstil auf die Regulierung unserer Gene gemacht. Ein besonders spannendes Gebiet der Biologie ist die Epigenetik, die sich mit den Veränderungen in der Genexpression ohne Änderung der DNA-Sequenz beschäftigt. Unter Genexpression versteht man den Prozess, bei dem die genetische Information der Zellen in eine stoffliche Form, wie z.B. ein Protein, überführt wird.


Omega-3-Fettsäuren, insbesondere Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), sind in den letzten Jahren ins Rampenlicht gerückt, da sie nachweislich Veränderungen in der Genregulation hervorrufen können.

Eine Möglichkeit, wie Omega-3-Fettsäuren epigenetisch wirksam werden, ist die Regulation der sogenannten DNA-Methylierung.

Was ist DNA-Methylierung?

Die DNA-Methylierung spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung von Genen. Durch das Anheften eines Biomoleküls, einer sog. Methylgruppe an die DNA, können Gene an- oder werden. Das ist entscheidend für gesunde körperliche Funktionen oder die Prävention von Erkrankungen.


Beispielsweise fand eine Studie heraus, dass Omega-3-Fettsäuren die Expression eines Gens, welches das Enzym Cyclooxgenase-2 (COX 2) codiert, herunterregulieren kann. Dieses Enzym fördert Entzündungen und kann zur Ansammlung von Plaque in den Gefäßen beitragen und somit Arteriosklerose begünstigen. Dieser epigenetische Mechanismus unterstreicht die bekannten positiven Wirkungen der Omega-3-Fettsäuren im Herz-Kreislauf-System und macht deutlich, dass Omega-3-Fettsäuren bis auf die Ebene unserer Erbinformation wirken können.

Die Forschung zu den epigenetischen Wirkungen von Omega-3-Fettsäuren steht noch am Anfang, aber die bisherigen Erkenntnisse sind vielversprechend. Erste Hinweise deuten an, dass eine Ernährung, die reich an Omega-3

-Fettsäuren ist, mit einem geringeren Risiko für verschiedene Stoffwechselerkrankungen einhergehen kann. Die Literatur zeigt, dass diese Effekte durch epigenetische Mechanismen vermittelt werden könnten.

Gesunde Ernährung beeinflusst, ob und wie unsere Gene abgelesen werden

Das Faszinierende an dieser Erkenntnis ist: Unser Erbgut ist nicht veränderbar, wie es abgelesen und in eine gesunde Biochemie umgesetzt werden kann schon. Wir sind keine Opfer unserer Gene. Über zahlreiche Umweltfaktoren, allen voran die Ernährung, können wir Einfluss auf die Funktionsweise unseres Erbguts nehmen.

Quellen

  1. Omega-3 Fatty Acids and the Regulation of Expression of Endothelial Pro-Atherogenic and Pro-Inflammatory Genes. Caterina, R., & Massaro, M. (2005). J Membrane Biol Journal of Membrane Biology,206(2), 103-116.
  2. Fatty acids, epigenetic mechanisms and chronic diseases: a systematic review; K González-Becerra 1, O Ramos-Lopez, E Barrón-Cabrera, J I Riezu-Boj, F I Milagro, E Martínez-López, J A Martínez, Lipids Health Dis. 2019 Oct 15;18(1):178. doi: 10.1186/s12944-019-1120-6.

Erschienen in:

Reformleben Magazin

Ausgabe Nr. 58 (Sep./Okt. 2024)

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